Augmented Reality: DHL testet Datenbrillen im Lagerbetrieb

Unter Augmented Reality versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Die Zusatzinformationen können dabei alle Sinne ansprechen. Die erweiterte Realität kann grundsätzlich für die Navigation in Gebäuden, im Freien, im Auto oder im Flugzeug genutzt werden.

Datenbrillen werden in der nahen Zukunft das Arbeiten in unterschiedlichen Bereichen nachhaltig verändern. Durch die Kombination der visuellen und akustischen Inhalte, können die Träger der Datenbrillen deutlich mehr Informationen erhalten. Einer der größten Vorteile ist dabei, dass der Träger beide Hände zum Arbeiten frei hat.

In einem Pilotversuch in einem niederländischen Distributionszentrum hat der Dienstleister DHL zusammen mit dem Unternehmen Ricoh EMEA untersucht, ob die so genannten „Smart Glasses“ sinnvoll sind und die Branche verändern können.

„Wir halten permanent Ausschau nach Möglichkeiten, um unsere Prozesse mit Hilfe neuer Technologien zu verbessern, und wir haben uns sehr gefreut, DHL als Innovationspartner bei diesem Projekt an unserer Seite zu wissen“, sagt Pieter-Jelle van Dijk, Director Operations bei Ricoh EMEA.

DHL Mitarbeiter im Selbstversuch mit den Google Glasses

In einem Zeitraum von drei Wochen wurden die DHL Mitarbeiter mit den Google Glasses und der Datenbrille Vuzix M100 ausgerüstet und haben getestet, ob Ihre Arbeit effektiver ist, wenn der Rechner ihnen anzeigt, wo die zu kommissionierende Ware im Regal liegt. Insgesamt haben zehn Mitarbeiter die Geräte genutzt, um über 20.000 Artikel für 9.000 Bestellungen zusammenzustellen. Die Mitarbeiter konnten Hinweise auf dem Display der Brille sehen, in welchem Gang sich der Artikel befindet und in welcher Menge er benötigt wird.

Einsatz der Datenbrille im Lagerbetrieb mit positivem Ergebnis bewertet

Das Ziel des Pilotprojekts bestand darin, die Vorteile und auch Grenzen der Technologie zu erkennen. Die Effizienzsteigerung lag insgesamt bei 25 Prozent. Die Arbeitsabläufe wurden deutlich beschleunigt und Fehler wurden vermieden. Auch die Mitarbeiter zeigten sich begeistert von dem neuen Hilfsmittel. Der Ersatz der bisher verwendeten Barcode-Handscanner durch die Datenbrille haben zum einen dafür gesorgt, dass die Arbeiter nichts mehr drehen oder abstellen mussten, um den Code der Artikel zu scannen. Zum anderen wurden unnötige Wege gespart, da die Mitarbeiter genaue Hinweise durch das Display der Brille bekamen, wo sich die benötigten Artikel befanden. Auch das Tragen der Brille empfanden die Mitarbeiter als nicht störend. DHL plant kurzfristig weitere Machbarkeitsstudien zu Augmented Reality in anderen Anwendungsbereichen und prüft den weiteren Ausbau der Lösung gemeinsam mit Ricoh.

Maja Klein

Maja Klein hat Medien- und Kommunikationsmanagement im Bachelor und anschließend International Management im Master studiert. Sie interessiert sie sich für Themen und Innovationen rund um die Logistik.