Daimler Trucks gestalten die Zukunft des Straßengüterverkehrs

Die Daimler AG ging bereits als Pionier beim autonomen Fahren voran. So fuhr der erste autonome Lkw der Serie Actros bei seiner Weltpremiere am 02.10.2015 im öffentlichen Straßenverkehr über die Autobahn A8 von Stuttgart nach Denkendorf.

Im Juli 2014 hatte der Lkw-Weltmarktführer den Mercedes-Benz Future Truck 2015 in Magdeburg vorgestellt. Die Daimler Trucks sollen über alle Technologien verfügen, die für das autonome Fahren notwendig sind. Im Mai diesen Jahres, nur knapp ein Jahr später, erhält der Truck im Bundesstaat Nevada die weltweit erste Straßenzulassung für autonome Lkw. Dies ist der erste große Schritt in die Zukunft des Straßengüterverkehrs.

„Wir sind wie kein anderer Hersteller in der Lage, Technologien über alle Geschäftseinheiten und Marken hinweg zu implementieren. So können wir Innovationen rund um den Globus vorantreiben“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Bernhard. „Unser Anspruch lautet ´Shaping Future Transportation´. Mit der heutigen Premiere lösen wir dieses Versprechen einmal mehr eindrucksvoll ein.“

Erhebliche Vorteile durch autonome Lkw

Vor allem im Straßengüterverkehr eröffnet das autonome Fahren erhebliche Vorteile. Einer der nennenswertesten Vorteile: Die Sicherheit steigt. Das Highway-Pilot-System wird nie müde oder unaufmerksam. Es ist immer zu hundert Prozent aktiv. Laut einer Studie von Daimler Trucks sinkt die Ermüdung von Fahrern um fünfundzwanzig Prozent, wenn sie von monotonen Spurhalteassistenten entlastet werden. In künftigen Entwicklungsstufen wird es so möglich sein, anderweitige Aufgaben zu übernehmen.

Ein weiterer Vorteil der autonomen Trucks ist die Effizienz. Durch optimale Beschleunigen, Bremsen und Schalten wird weniger Diesel-Kraftstoff verbraucht und so werden auch die CO2-Emissionen gesenkt. Daimler Trucks erwartet hier eine Einsparung von bis zu fünf Prozent.

Der dritte Vorteil besteht darin, dass autonom fahrende Lkw einen attraktiven Arbeitsplatz bieten. Der Fahrer kann einen Großteil der Strecke dem Highway-Piloten überlassen und somit den Stress im Cockpit deutlich reduzieren. Zukünftige Technologiestufen werden es außerdem ermöglichen, dass sich der Fahrer Nebentätigkeiten zuwendet. Beispielsweise kann er eine Dokumentationsaufgabe an einem Tablet-PC bearbeiten.

All diese Vorteile zahlen sich besonders durch die hohe Laufleistung der Lkw aus. Deutsche Trucks legen im Fernverkehr durchschnittlich 130.000 Kilometer pro Jahr zurück. Pkw erreichen im Schnitt nur 14.000 Kilometer jährlich.

Um die Mercedes-Benz Serie Actros mit dem Highway-Piloten auf die Straße bringen zu können, müssen nun Politik und Behörden noch den regulatorischen Rahmen für das autonome Fahren schaffen. Es bedarf einer Ausnahmegenehmigung durch das Regierungspräsidium Baden-Württemberg. Mit dieser Genehmigung darf der Actros Truck nun bundesweit mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen teil-autonom fahren.

Philipp Loll, Inhaber von Palbera, studierte Betriebswirtschaftslehre, Warenwirtschaft und Logistik. Er arbeitete im Logistikbereich bei führenden Konzernen und Mittelständler im Möbelhandel, Lebensmitteleinzelhandel und der metallverarbeitenden Industrie. 2014 machte er sich mit der Logistikberatung Palbera selbstständig und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Heilbronn im Studiengang Technisches Logistikmanagement.