BVL-Logistik-Indikator: Viertes Quartal und Zukunftsaussichten
Mit 2,6 Millionen Beschäftigten ist die Logistikbranche der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland. Der BVL-Logistik-Indikator misst seit 2006 die Stimmung dieses Bereichs. Er wird vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel vierteljährlich berechnet. Dabei werden sowohl Logistikdienstleister als auch die Anwender aus Handel und Industrie von Experten befragt. Die Befragungen finden innerhalb der 200 bedeutendsten Logistikunternehmen statt. Der Indikator kann Werte zwischen 0 und 200 annehmen. Der Wert 100 kennzeichnet dabei eine konjunkturelle Normalsituation.
Getrübte Zukunftsaussichten
Die Befragten des vierten Quartals 2014 stufen ihre derzeitige Wirtschaftslage selbst als gut ein. Aufgrund der geopolitischen Krisenherde und der Eurokrise werden die Zukunftsaussichten durch den Indikator jedoch eher als unsicher eingestuft.
Raimund Klinkner, BVL-Vorstandsvorsitzender, fasst die Ergebnisse für das vierte Quartal zusammen: „Lage gut, Zukunft mäßig“. Die Momentane Lage ist also, wie von den Befragten empfunden, stabil. Wie die Zukunft aussehen wird, ist jedoch noch unsicher.
Gesamteinschätzung
Insgesamt führt die Beurteilung zu einem sinkenden Wert, der sich jedoch immer noch über dem Normalwert befindet. In den nächsten drei Monaten werden seitens der Anbieter keine Veränderungen erwartet. Sie gehen von einer leichten Verschlechterung aus, die jedoch besonders im Konsumgüterbereich saisonbedingt sein kann.
Während die Gesamteinschätzung sowohl von Anbieter als auch Anwenderseite generell positiv bewertet wird, sinken die allgemeinen Erwartungen für die kommenden zwölf Monate.
Der momentane Wert von 113,5 Punkten auf der Anbieterseite, ist der niedrigste Wert seit achtzehn Monaten. Trotz der zu erwartenden sinkenden Logistikaktivität, werden weiter Sachkapazitäten im Handel und der Industrie aufgebaut. Die Kapazitätsplanungen steigen sogar stärker an als im dritten Quartal des Jahres.
Risikofaktoren für das kommende Jahr 2015
Allgemein lässt sich zusammenfassen: Logistikdienstleister und Anwender schätzen die momentane Wirtschaftslage durchaus positiv ein. Die größte Gefahr im Geschäftserfolg geht im nächsten Jahr von globalen Krisenherden aus. Anwender aus Industrie und Handel sehen den Zustand der Verkehrsinfrastruktur als zweithäufigsten Risikofaktor. Eurokrise und Personalentwicklung werden ebenfalls als häufige Risikofaktoren gesehen.
Bildquelle: http://www.verkehrsrundschau.de/fm/4494/BVL-Logistik-Indikator-2014-Q4_%20BVL.jpg